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  • Ute Bachmann

Google - Hürde oder Helfer?

Ausgefeilte Keywordrecherche, WDF*IDF-Analysen, Mindesttextlängen und so weiter und so fort - Es gibt eine ganze Menge Anleitungen, Tipps und Tricks, wie man seine eigenen Inhalte zwischen all dem Überangebot im Netz bei Google nach vorn schiebt. Und ja, natürlich ist da was dran und ja, natürlich wird das helfen. Ich stelle mir aber immer häufiger die Frage: Brauchen wir dazu wirklich so viele Tools? Braucht es unglaublich komplizierte, logarithmische Formeln, die den Einsatz und die Verteilung von Wörtern in einem Text berechnen und analysieren?


Ein Beispiel: Die Aufgabe lautete, mit einem Text, der eine sehr detaillierte Anleitung zum Verlegen von Klicklaminat bietet, möglichst weit vorn bei Google zu ranken, also auf Seite 1. Nun ist das ein sehr dankbares Thema. Von der Vorbereitung über das benötigte Werkzeug und einer Step-by-Step-Anleitung lässt sich daraus ein Dauerbrenner-Beitrag erstellen, der echten Mehrwert bietet und immer wieder nachgefragt wird. Ein solches Thema ist perfekt für SEO geeignet.


Preisfrage: Braucht es nun tatsächlich ein Tool, das mir sagt, dass ich "Laminat", "verlegen", "Paneele" in den Text integrieren soll? Ich denke nicht. Das ergibt sich nämlich ganz von selbst. Diese Begriffe dann noch an die ausschlaggebenden Positionen zu schieben, ist die Hauptaufgabe. Derartige Gedanken hatte ich schon bei mehreren Themen, es ist also kein vereinzeltes Beispiel.


Schlussendlich bin ich dazu übergegangen, auch bei einem so genannten SEO-Text in allererster Linie inhaltlich zu denken. Was ist inhaltlich sinnvoll? Was beantwortet die Fragen meiner Zielgruppen? Und wenn diese Fragen beantwortet sind und der Text eine runde Sache ist, dann ist auch einfach Schluss. Ob das jetzt 200 Wörter mehr oder weniger sind, ist nicht ausschlaggebend. Ich werde einen inhaltlich runden Text nicht unnötig aufblasen, damit ich eine vorgeschriebene Wortanzahl erreiche. Wenn es inhaltlich nichts zu ergänzen gibt, dann ist der Text gut so wie er ist. Meine bisherige Erfahrung ist, dass ein solcher Text bei Google auch vernünftige Rankings erreicht.


Was ich damit sagen will: Wenn man anfängt, Google nicht mehr als Hürde zu begreifen, sondern als Helfer, wird vieles einfacher. Google möchte seinen Kunden bestmögliche Antworten auf Fragen bieten. Und das gleiche wollen wir ja auch. Daher plädiere ich auch sehr dafür, nicht für Suchmaschinen zu schreiben, sondern IMMER den User im Blick zu haben. In dem Moment, in dem jemand nach SEO-Texten fragt, gehen schon meine Alarmglocken an. Es widerstrebt mir, Text als "Futter" für die Suchmaschinen zu betrachten. Dafür gibt es nur ganz, ganz wenige Ausnahmen, zum Beispiel Kategorietexte in Shops.


Lassen Sie mich meinen anfänglichen Rant gegen diese vielen Tools wieder ein bisschen einfangen: Selbstverständlich sind sie hilfreich. Ich bin auch großer Fan von Contentbird und KarlsCore. Aber eben eher als Mittel für den Feinschliff, zum Nachjustieren. Aber ich beobachte immer wieder, wie der ein oder andere nahezu tool-hörig ist und Texte "berechnet". Dabei lässt sich mit gesundem Menschenverstand und Empathie für die Zielgruppen wunderbarer Content erstellen. Um diesen Content dann weiter zu optimieren, sind die Tools natürlich nützlich. Aber sie sollten meiner Meinung und meiner Erfahrung nach nicht inhaltsbestimmend sein, sondern lediglich als Werkzeuge benutzt werden - nicht mehr und nicht weniger.

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